Jugendliche von der Herderschule Kassel zum Schüleraustausch in Jaroslawl

 Vom 07.09.18 bis 16.09.18 waren 16 Schülerinnen und Schüler der Herderschule Kassel zu Gast in Jaroslawl. Neun Tage lang erlebten die Jugendlichen mit ihrem Schulleiter Stefan Alsenz und den Lehrern Maren Tautphäus und Matthias Müller viel Neues, Interessantes, Aufregendes und Wissenswertes über Land und Leute. Die teilweise vor einem Jahr in Kassel entstandenen Kontakte wurden nun in den russischen Gastfamilien vertieft, die einen sehr herzlichen Empfang bereiteten. Bevor die Gruppe jedoch nach Jaroslawl fuhr, machte sie Station in Moskau und besuchte dort u.a. den Kreml und die Tretjakow-Galerie, die eine der größten und berühmtesten Kunstsammlungen Russlands enthält. Zudem hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, die Stadtarchitektur kennenzulernen und Straßenmusiker und Straßenkünstler zu beobachten.

Im Mittelpunkt der Schülerbegegnung in Jaroslawl stand die gemeinsame Arbeit am Projekt „Moderne Kunst“. Die Idee zu dem Projekt entstand während der Begegnung in 2017 in Kassel, die während der „Documenta XIV“ stattfand, so lag es nah, den Gegenbesuch in Jaroslawl ebenfalls zu diesem Thema zu gestalten, um nun „moderne Kunst“ in Jaroslawl kennenzulernen. In Jaroslawl besuchten die Schülerinnen und Schüler das Museum für moderne Kunst, lernten in Rostov die traditionelle Emaillen-Malerei kennen und nahmen an Workshops zum Thema Batik und Walzentechnik mit Collagen auf Papier teil. Es entstanden farbintensive und teilweise abstrakte Kunstwerke. Die Schule Nr. 43, die „Puschkin-Schule“, hat zudem in diesem Schuljahr einen Neubau mit Aula erhalten und bat die Gastgruppe, in Zusammenarbeit mit den russischen Schülerinnen und Schülern Ideen für eine Wandgestaltung im Deutschtrakt zu sammeln, um den Austausch zwischen den Begegnungen präsent zu halten. An mehreren Nachmittagen arbeitete die binationale Schülergruppe daran. Die Ideen wurden auf Plakaten festgehalten und exemplarisch den Schülerinnen und Schülern der Puschkin-Schule während eines Konzerts der deutschen und russischen Schülerinnen und Schüler in der Aula öffentlich vorgestellt. Der deutsche Teil des Konzertprogramms wurde vor den Sommerferien, während der Projektwoche, erarbeitet. Die Schülerinnen und Schüler präsentierten u.a. die Schlager „Kriminal-Tango“ und „Ein Freund, ein guter Freund“. Paula Ickler spielte am Klavier von Ludovico Einaudi „Una Mattina“ aus dem Film „Ziemlich beste Freunde“ und Hanna Voss in Begleitung von Ben Engler am Klavier „Once Upon A December“ aus dem Film „Anastasia“. Die russischen Schülerinnen und Schüler begeisterten u.a. mit dem deutschen Lied „10.000 Tränen“ von Berge und dazu passenden Choreografien.

In den Begegnungen mit den Gastfamilien lernten die Schülerinnen viel über die Kunst und Kultur der Jugendlichen, die von zahlreichen östlichen und westlichen Einflüssen bestimmt ist.

Ein besonderes Programmelement war der Workshop in einer Schule für Schauspielkunst, da neben praktischen Übungen auch ein Einblick in konkrete Arbeiten der Filmkunst gegeben und u.a. ein sehr erfolgreicher Festival-Film gezeigt wurde.

Der Austausch zwischen der Herderschule Kassel und der Schule Nr. 43 in Jaroslawl (Puschkin-Schule) besteht im Kontext der Städtepartnerschaft seit 29 Jahren. Aus diesem Grund wurde die Gruppe zu einem Empfang ins Rathaus von Jaroslawl eingeladen und von Vertretern der Stadt begrüßt, die die Freundschaft zwischen Kassel und Jaroslawl bekräftigen und hoffen, dass der Austausch zwischen beiden Schulen weitere Jahrzehnte bestehen bleibt. Während des Empfangs war auch ein Kamerateam anwesend und in den lokalen Nachrichten wurde über den Städteaustausch Kassel – Jaroslawl berichtet (http://gtk.tv/news/84183.ns ab Minute 6:15). Die nächste Begegnung ist für September 2019 in Kassel geplant.

Ermöglicht wurde die Reise durch die Förderung der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch. Als bundesweites Koordinierungsbüro für den Jugend- und Schüleraustausch mit Russland, fördert sie nicht nur, sondern begleitet die Organisation der Projekte, schafft Möglichkeiten sich mit anderen Akteuren im Austausch zu vernetzen und gibt Anregungen für die Gestaltung von Begegnungen.