Am 28. Januar 2019, einen Tag nach dem 74. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch Soldaten der roten Armee, veranstalteten Schüler der Herderschule in Zusammenarbeit mit den Fachlehrern Herrn Dr. Rößer, Herrn Szuta, Herrn Breitgoff und Frau Wieprecht den Holocaustgedenktag der Herderschule für die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 13 und interessierte Menschen der Region. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Volkshochschule statt, die durch Herrn Thomas Ewald vertreten wird. Das Thema der Veranstaltung waren die Begriffe des Völkischen und der Volksgemeinschaft, die zum einen hinsichtlich ihrer historischen, aber auch ihrer aktuellen Relevanz betrachtet wurden. Nach der Begrüßung durch die Moderatoren und den Grußworten von Herrn Siebert (Vizelandrat des Landkreises Kassel), Herrn Ewald (Vhs) und Herrn Alsenz (HS) wurde ein von den Schülern erstellter Einspieler gezeigt, welcher zum einen die Assoziationen von Schülern des Jahrgangs 13 mit dem Wort Holocaust beinhaltete, aber auch durch das Zeigen von Zitaten aus der NS-Zeit und der Moderne, unter anderem aus den Parteiprogrammen der NPD, NSDAP und AfD, die Ähnlichkeit von Wortwahl und Aussage aufzeigte. Da der Einspieler vom Publikum hoch gelobt wurde, an dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an Moritz Täschner und Jan Schmidt, die für die Produktion verantwortlich waren. Den Hauptteil der Veranstaltung bildete der Vortrag des diesjährigen Referenten Helmut Kellershohn. Herr Kellershohn ist nicht nur Experte auf den Gebieten des Rechtsextremismus, Konservativismus und völkischen Nationalismus, sondern auch ein Mitbegründer des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung. In seinem Vortrag ging er zum einen sehr detailliert auf die Entstehung des Wortes Volk, aber auch auf seine Bedeutung für die Entwicklung des Nationalsozialismus und der Volksgemeinschaft ein. Zudem analysierte er die Entwicklung des antisemitischen und völkischen Gedankenguts anhand von Text- und Bildquellen . Im Anschluss an den Vortrag gab es eine Diskussionsrunde, bei der viele kontroverse Fragen zu verschiedensten Themen gestellt wurden, die Herr Kellershohn umfassend beantwortete. Am Ende der Veranstaltung zogen die Moderatoren ein Fazit, in dem alle Anwesenden dazu aufgerufen wurden, darauf aufzupassen, dass Gräueltaten wie der Holocaust nicht in Vergessenheit geraten und sich niemals wiederholen, vor allem zu Zeiten, in denen Rechtspopulisten mehr Zuspruch gewinnen und die Zusammenarbeit zwischen den Staaten mehr und mehr abnimmt.

Text: Malte Herbst
Fotos: Stephan Schimmelpfennig