Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Eltern,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Ehemalige,
liebe Mitglieder des Fördervereins,

es ist vollbracht!
Das zweite Corona-Schuljahr geht zu Ende – nach 333 Tagen, die zunächst Hoffnung dafür ließen, dass wir in eine Normalität zurückkehren könnten. Dann aber – spätestens ab dem 14. Dezember 2020 – zerbrach diese Hoffnung und nunmehr liegt eine schwierige erste Jahreshälfte im Jahr 2021 hinter uns.
Mit diesen besonderen Entwicklungen verbunden war eine deutliche Einschränkung des schulischen Angebots, was immer wieder vor allem
daran deutlich wurde, dass unsere für die Schulgemeinschaft so wichtigen Projekte und Veranstaltungen nicht stattfinden konnten:
Studienfahrten, Austausche, Basis-Stunde, Ehemaligentag, Konzerte, Turniere, Neujahrsempfang, Theateraufführungen, Berufsinformationsveranstaltungen,
Tag der offenen Tür, Projektwoche … Die Liste wäre fortzuführen.

Auch wenn wir den Ehemaligentag erneut 2021 absagen und ein weiteres Jahr auf das Zusammenkommen mit den Ehemaligen warten müssen, besteht heute, am Ende des Schuljahres, die Hoffnung auf mehr Normalität, auf mehr Angebot, auf mehr gleichmäßiges Lehren und Lernen.
Ein „mehr wie früher“ schwingt dabei mit. Aber es wird keine Rückkehr in den Zustand Ende 2019 geben. Zu sehr hat die Pandemie Strukturen verändert: gesamtgesellschaftlich, aber auch mit Bezug zum Bildungssystem, zur Herderschule, zum einzelnen Mitglied der Schulgemeinschaft. Deutlich wird das insbesondere an der fortschreitenden Digitalisierung des Lehrens, Lernens, Arbeitens. Inzwischen sind die überwiegende Mehrheit der Schülerinnen und Schüler und alle Lehrkräfte mit digitalen Endgeräten ausgestattet (für Schülerinnen und Schüler, die einer Unterstützung bedürfen, stehen noch Leih-ipads zur Verfügung). Der Unterricht ist geprägt von der Zuhilfenahme der Tablets, Smartboards, PCs.
Immer wieder geben Schülerinnen und Schüler zu erkennen, dass sie Stifte und Schreibpapier nicht mehr mit sich führen…

Dies aber stellt uns vor neue Herausforderungen, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen, um angemessen reagieren zu können: veränderte Lehrmethoden, veränderte Materialien (zum Teil auch weg vom Buch), veränderte Kommunikation – all das auch mit Auswirkungen auf die Leistungsfeststellung und Leistungsbeurteilung. Das Kollegium der Herderschule stellt sich diesen Herausforderungen und sieht z.B. im Herbst eine zweitägige Pädagogische Konferenz zu diesem Thema vor (23./24. September). Ein Blick auf die Website spiegelt die Entwicklung wider:
Die aktuellen Nachrichten sind in diesem Jahr bestimmt von den „Corona-News“. Erst in den letzten Wochen kommen Berichte „zurück“, die eigentlich dort das Jahr über vorherrschen sollten: Zertifikatsverleihungen und Auszeichnungen in den Fremdsprachen und Mathematik, Projekte aus dem Unterricht und darüber hinaus, besonderes Engagement unserer Schülerinnen und Schüler. Der aufmerksame Besucher wird auch festgestellt haben, dass wir zunehmend Präsentationen und Videos einbinden, um das Leben der Schulgemeinschaft zu präsentieren und wichtige Informationen weiterzugeben (die ansonsten bei Informationsangeboten vermittelt worden wären). Das ist auch in Bezug auf das diesjährige Abitur so, wovon man sich hier auf der Website überzeugen kann.

189 Schülerinnen und Schüler haben erfolgreich ihr Abitur bestanden. Dazu gratulieren wir von Herzen.
Diese Leistung ist auch deshalb hervorzuheben, weil der Abiturjahrgang  zwei Drittel der Qualifikationsphase in Zeiten der Pandemie durchlebt hat – bis hinein in die Abiturprüfungen. Wir haben am 06. Juli in Kaufungen die Abiturzeugnisse überreicht (vielen Dank an das Team unserer Partnerschule). Die Veranstaltung konnte in der Aula der IGS zunächst nur ohne Eltern stattfinden. Dank der Initiative von Frau Kantor, die nun aus dem Amt der Sprecherin aller Eltern ausscheidet, aber waren die Eltern in großer Anzahl auf dem Kaufunger Schulhof versammelt und gaben damit der Zeugnisausgabe einen unerwarteten und großartigen Rahmen. Wir sind Frau Kantor und allen Eltern des Abiturjahrgangs dafür sehr dankbar. Unser Dank geht auch an Emma Zabel und Jan Mosenhauer, die federführend dafür verantwortlich waren, dass am 09. Juli die Abiturfeier in der Kasseler Stadthalle stattfinden konnte. Unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzepts und in Umsetzung eines auf die Notwendigkeiten zugeschnittenen Programms erlebten die Abiturientinnen und Abiturienten sowie ihre Familien und die anwesenden Lehrkräfte einen würdigen Abschied der ausscheidenden jungen Menschen auf ihrem Weg in die Zukunft.

Diesen Weg haben die Schülerinnen und Schüler der kommenden drei Jahrgänge noch vor sich. Und es ist nicht absehbar, wie sich dieser Weg gestalten wird. Gerade in den vielen zurückliegenden Beratungsgesprächen hat sich gezeigt, wie sehr Ängste und Sorgen zum Alltag der Jugendlichen und jungen Erwachsenen gehören. Das dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren, es muss vielmehr Vorrang haben vor dem Ziel, Leistungen in Ziffern und Zahlen zu erfassen. Das ist eine Aufgabe, der wir uns im Miteinander zu stellen haben.
Die letzten Tage im Schuljahr sind stets Anlass, uns von Menschen zu verabschieden, die die Schule zum Teil über eine sehr lange Zeit begleitet haben. Wir verabschieden
in diesen Tagen:

Frau Geb, die bei uns Deutsch und Biologie unterrichtete, wechselt an ein Gymnasium im Harz.

Herrn Lohne (Geschichte/PoWi) wird sich künftig um Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigung kümmern und darin seine pädagogische Aufgabe sehen, wir hoffen, mit einer stabilen Perspektive.

Frau Franz (Biologie/Chemie) ist bereits seit August 2020 für die Organisation der Einführungsphase der JGS zuständig, hat ihren Chemie- LK aber noch durchs Abitur geführt und wird    nun ganz wechseln.

Frau Appel wird nach zwei Jahrzehnten an der Herderschule in den Ruhestand versetzt und damit ihre Arbeit mit vielen Schülerinnen und Schülern in den Fächern Mathematik und Physik und im Rahmen der über den Unterricht hinausgehenden Aufgaben beenden (zunächst in der Organisation der Jahrgangsstufe 11, später in der Betreuung der studentischen Praktika u.a.).

Herrn Schimmelpfennig, von dem die meisten Menschen nur das eine Fach kennen: Kunst, Herr Schimmelpfennig verfügt aber auch über die Lehrbefähigung für Politik und Wirtschaft; er war für die Kunstausstellungen zuständigen, leitete die Foto-AG und war „Hausfotograf“; nun steht der Ruhestand an.

Wir danken den Kolleginnen und Kollegen sehr für ihre Dienste über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg. Sie werden eine Lücke hinterlassen, die spürbar bleiben wird, auch im menschlichen Miteinander.

Frau Weigel, Frau Dormeier, Frau Schönherr und Herr Walther haben erfolgreich ihr Referendariat abgeschlossen.
Frau Weigel und Frau Schönherr werden ihre Arbeit an anderer Stelle fortsetzen.
Frau Dormeier und Herr Walther erhalten im nächsten Schuljahr einen Lehrauftrag bei uns.
Im Januar hatte bereits Frau Putz die Ausbildung beendet und noch einen Kurs fortgeführt. Sie wird nun ganz in Baunatal tätig sein. Wir danken allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung.

Ausdrücklich danken möchten wir den Lehrkräften, die eine schwierige Zeit durchlebt haben, manches ganz neu entwickeln und Vieles ausgleichen mussten und die sich in vielen Beratungsgesprächen dafür eingesetzt haben zu unterstützen und zu begleiten.
Wir danken den Schülerinnen und Schülern für die Geduld, ihre Offenheit und ihr Verständnis, aber auch für die Impulse im gemeinsamen Nachdenken, was in der Pandemie erforderlich und möglich ist.

Wir danken den Eltern für viele Rückmeldungen, für Geduld und Verständnis und für das Miteinander.

Ganz ausdrücklich in unseren Dank und in diese Gedanken einschließen möchten wir unsere Sekretärinnen: Frau Baum und Frau Boukouh für ihre unermüdliche Arbeit und ihr Kümmern, die Hausmeister: Herrn Fricke, Herrn Geldner und Herrn Ohlwein sowie Frau Schneider in der Präsenz-Bibliothek.

Immer wieder hat sich in den vergangenen Monaten gezeigt, wie wichtig unsere Cafeteria und Mensa für die Schülerinnen und Schüler ist – das gilt insbesondere für Frau Martin, der sich alle sehr verbunden fühlen, und für Frau Ledderhose. Danke auch an unseren Caterer, Herrn Lohmann, für seine stete Bereitschaft, ein Angebot aufrechtzuerhalten.

Und schließlich danken wir unseren Reinigungskräften, die in einem weiteren Corona-Jahr auf ebenso stille wie zuverlässige Weise gereinigt und desinfiziert und damit viel zur gesundheitlichen Sicherheit beigetragen haben. Nun aber gibt es erst einmal Ferien. Hoffen wir gemeinsam darauf, dass es im neuen Schuljahr nicht weitere Einschränkungen, sondern so viel Normalität gibt wie möglich. Was wir durch ein angemessenes Verhalten dazu beitragen können, sollten wir tun.
Und dann beginnt am 30. August 2021 das neue Schuljahr: für die Q1 und Q3 mit dem Unterricht bei der Tutorin oder dem Tutor in der ersten Doppelstunde, für die neue E2 ab 10.00 Uhr mit der Aufnahme an der Herderschule.

Und nun wünschen wir allen wunderschöne, erholsame Ferientage.

Mit herzlichen Grüßen

Stefan Alsenz     Dr. Johannes Werner
Schulleiter          Stellv. Schulleiter