Geschichte
Die Vergangenheit zu verstehen, ist ein hoher Anspruch. Den Blick zu weiten und sich dem Vergangenen nicht zu verschränken – das ist unser Anspruch. Dafür nehmen wir uns Zeit!
Im Fach GESCHICHTE an der Herderschule lernen wir, uns die Zeit zu nehmen, um primär Europa und Deutschland in ihrer historischen Entwicklung sowohl aus der heutigen (Beschäftigung mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen) als auch aus der historischen (im Selbststudium, z.B. anhand von Briefdokumenten und Tagebüchern) Perspektive zu betrachten.
Das Fach Geschichte im Unterricht
Einführungsphase
In der Einführungsphase lernen wir von der hohen Kunst der griechischen oder der römischen Demokratie, staunen über die kulturelle Vielfalt des Mittelalters und wundern uns über seine gesellschaftliche Rückständigkeit, um uns schließlich mit den Umbrüchen der Frühen Neuzeit und ihrem Höhepunkt, der Französischen Revolution, auseinanderzusetzen.
Qualifikationsphase
Methodisch gut vorbereitet und mit sicherem Gespür für das Historische gehen wir in die Qualifikationsphase (Q-Phase), in der uns die wechselvolle, tragische, in Teilen kaum zu ertragende aber auch unverwechselbar spannende Geschichte Deutschlands durch die europäische und die Weltgeschichte des 19. und des 20. Jahrhunderts leitet.
Ob E- oder Q-Phase – auf dem Weg durch die Weltgeschichte nehmen wir alle mit:
Die Unsicheren, die in der Sekundarstufe I das Fach Geschichte lediglich am Rande des GL-Unterrichts kennen lernen durften – in der E-Phase ist in einem der Halbjahre eine Kompensationsstunde pro Woche fest in den Geschichtsunterricht integriert, damit fachlich-methodische Defizite ausgeglichen und die bereits erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse gefestigt werden können.
Die Geduldigen, die sich systematisch mit Hilfe der Lerngemeinschaft und der Lehrenden an das Vergangene herantasten wollen – moderne Lehrbücher, bestens ausgestattete Herder-Schulbibliothek und der Zugang zu digitalen Medien sowie individuelle Lernangebote und Orte, an denen man auch individuell in ruhiger Atmosphäre lernen kann, stehen ihnen zur Verfügung.
Ergebnisse der individuellen Recherchen und Vertiefungen der Themen, die als Referate oder schriftliche Ausarbeitungen den Klassen- und Kursgruppen vorgestellt werden, haben im Geschichtsunterricht an der Herderschule einen hohen Stellenwert.
Die Dynamischen, die neben den Lehrbüchern eine lebhafte Diskussion und die Beschäftigung mit den historischen Themen in Gruppen schätzen.
Das Konzept des selbstständigen Lernens der Herderschule kommt dem Fach Geschichte besonders zugute, da es insbesondere in den Leistungskursen eine systematisch integrierte Projektarbeit vorsieht. Die Ergebnisse dieser Arbeitsphasen werden regelmäßig am Tag der Offenen Tür den Besuchern vorgestellt.
Die Forschend-Experimentellen, die sehnsüchtig über den Rand des Lehrplans blicken, werden ebenfalls gefördert – die Projektphasen, in denen ein hohes Grad an Selbstständigkeit sowohl bei der Entwicklung der These/Leitfrage als auch bei der Entscheidung für den Forschungsweg gefragt werden, sowie die Möglichkeiten an Geschichtswettbewerben (z.B. an dem Geschichtswettbewerb der Körber-Stiftung) und individuellen Forschungsvorhaben (hier ist die Abiturprüfungsform „Besondere Lernleistung“, die jedoch nicht im Leistungsfach, sondern ausschließlich in den Grundkursen erbracht werden kann, zu nennen) teilzunehmen, eröffnen die nötigen Räume.
Die individuelle Beratung und Unterstützung durch betreuende Lehrer/-innen wird dabei auch außerhalb des Geschichtsunterrichts, z.B. innerhalb der BASIS-Stunde, angeboten.
Schülerinnen und Schüler der Geschichtsleistungskurse
Eine besondere Art der Förderung der Studierkompetenz in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Geschichtsleistungskurse im Rahmen des seit einigen Jahren bestehenden Kooperationsprojekts „Studieren probieren“ mit der Universität Kassel.
Alle Schülerinnen und Schüler:
Zu den festen Bestandteilen unserer Arbeit mit den Schülerinnen und den Schülern im Fach Geschichte gehören sowohl eine stetige Förderung der methodischen Fachkompetenzen (neben den klassischen Kompetenzen wie Analyse historischer Textquellen fördern wir z.B. die Fähigkeit, die Glaubwürdigkeit der medialen Darstellungen von Geschichte eigenständig angemessen einschätzen zu können) als auch systematische Vorbereitung auf die Klassenarbeiten.
Das Fach Geschichte außerhalb des Unterrichts
Was es heißt, gesellschaftliche Verantwortung für die Stärkung des historischen Bewusstseins im Umfeld der Herderschule zu tragen, können unsere Schülerinnen und Schüler besonders intensiv bei der Beteiligung am Projekt „Die Stolpersteine“ und/oder bei der Mitarbeit im Vorbereitungsteam des alljährlichen Holocaustgedenktages – einer im Kalender der Stadt Kassel fest integrierten öffentlichen Veranstaltung – erfahren.
Regelmäßige Treffen der Schülerschaft mit prominenten Vertretern aus der Wissenschaft und Politik bzw. mit Persönlichkeiten, die sich für eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft aktiv einsetzen, sind fester Bestandteil unserer Schulkultur. Schüler/-innen der Leistungskurse der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer bereiten diese Treffen mit, indem sie sich um die Organisation, Moderation, Dokumentation und Auswertung kümmern.
Die Schulprojektwoche, die das Schuljahr abschließt, bietet auch historisch interessierter Schülerschaft die Möglichkeit, eigene Projekte umzusetzen. So fanden in der Vergangenheit z.B. Fotoprojekte statt, die verschiedene Orte in der Stadt unter historischen Gesichtspunkten dokumentiert haben.
Bildquellen: https://www.pexels.com/de-de/foto/bart-boot-chillen-draussen-1121797/ [abgerufen am 10.11.2020] https://pixabay.com/de/photos/bundestag-deutsche-fahne-reichstag-2463236/ [abgerufen am 12.11.2020, lizenzfrei]