Schaut man auf die Jahre 2020 und 2021 zurück, so war das diesjährige Abitur von mehr Normalität bestimmt. Dennoch blieb auch die Abitur-Kampagne 2022 nicht von der Pandemie verschont: zahlreiche Nachtermine im schriftlichen und mündlichen Abitur, viele Krankheitstage insbesondere bei den Prüflingen und eine nicht unbeträchtliche Verunsicherung bestimmten immer wieder die Tage und Wochen.

Schließlich aber ist es geschafft, 190 der (nun ehemaligen) Schülerinnen und Schüler erhielten in der feierlichen Entlassfeier in der Stadthalle Baunatal ihr Abschlusszeugnis, zwei Abiturientinnen und ein Abiturient konnten dies auf dem Abitur-Ball im Kongress-Palais nachholen.

Auch wenn besonders hervorzuheben ist, dass vier Abiturientinnen und ein Abiturient die Bestnote von 1,0 erreicht haben, steht außer Frage, dass viele der jungen Frauen und Männer besondere Leistungen vollbracht haben, und zwar nicht nur, weil mehr als zwei Drittel ihrer Oberstufenzeit in der Pandemie erfolgten, sondern auch, weil sie sich aus eigener Kraft und oft gegen schwierige Bedingungen den Abschluss erarbeitet haben. Dafür gebührt allen unser tiefer Respekt.

Das wurde auch auf den beiden Abschlussfeiern von Lehrkräften, Eltern und den Abiturientinnen und Abiturienten selbst zum Ausdruck gebracht.

Auf der wundervollen, lebendigen und bunten Feier des Abiturballs schloss der Schulleiter seine Rede mit den Worten:

Es wird an euch sein, den richtigen Platz für euch zu finden, an dem ihr euch entfalten und vernetzen könnt. Wir als Generationen vor euch setzen große Hoffnung in euch, aber auch die Generation nach euch tut dies, denn eure Gegenwart ist unsere Zukunft und die Hoffnung eurer Kinder. Und sie wird maßgeblich davon abhängen, wie ihr entscheidet, wir ihr euch verhaltet und engagiert, wie eure Ideen und Talente zum Tragen kommen.
Wir sind überzeugt, dass ihr alles Wesentliche mitbringt und in euch habt.
Wir hoffen sehr, dass ihr die Kraft und die Zuversicht behaltet, dass es gute Lösungen geben kann, geben wird. Wir hoffen sehr, dass euer Mut und eure Bereitschaft zum guten Handeln den Krisen und Konflikten gewachsen sind.
1000 Tage Herderschule gehen zu Ende.
Wir stehen mit euch an der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt, sehen euch hinterher und wünschen euch von ganzem Herzen viel Glück.“

Dem schlossen sich auch Adriana Strehl und Marlon Ebert in ihre Rede als Vertretung der Schülerinnen und Schüler an. Beide wiesen auf die besonderen Belastungen für ihre Generation an. Dies aber führe nicht zu einer Hoffnungslosigkeit. Denn sie seien sicher, dass sie genug Ideen, Mut und Kraft haben, um Visionen und Innovationen auf den Weg zu bringen zum Wohle der Gesellschaft über die eigenen Grenzen hinaus. Die Rede der beiden schloss mit den Worten:

„Liebe Eltern und liebe Lehrkräfte, wir bitten Sie darum, einmal die versammelten Abiturient:innen anzusehen und anzuerkennen, wie viel diese jungen Menschen bereits geleistet haben und in Zukunft leisten werden. Welchen Mut sie dadurch bewiesen, dass sie immer wieder lautstark auf die Dinge, die sie beschäftigten, aufmerksam machten, selbst wenn es so schien, als würde niemand zuhören. Die nie aufgegeben haben und heute Abend hier mit dem bestmöglichen Schulabschluss Deutschlands in der Tasche sitzen. (…)
Behaltet euch euren Mut, eure Klugheit und eurer Selbstvertrauen bei und wir hoffen, euch hiernach alle ganz bald wiederzusehen.“