Sport-Leistungskurs

Vorbemerkungen

Der Unterricht im Leistungskurs Sport unterscheidet sich von dem in anderen Fächern, da grundsätzlich folgende Möglichkeiten gegeben sind und für den Lernprozess genutzt werden: 

  • Theoretische Sachverhalte werden in der Praxis veranschaulicht
  • Fragen aus der Praxis werden theoretisch analysiert und gelöst
  • Erkenntnisse aus unterschiedlichen Wissenschaftsgebieten (Trainingswissenschaft, Bewegungslehre, Humanmedizin, Sportmedizin, Biologie, Soziologie, Politik und Psychologie u.a.) werden im Sinne einer fächerübergreifenden Vorgehensweise herangezogen, um die jeweils vorliegenden Problembereiche angemessen zu behandeln.

Damit sind optimale Voraussetzungen gegeben, um eigenständig zu Problemlösungen kommen zu können. Es wird also häufig Projekt orientiert gearbeitet, wobei deutlich wird, dass es immer viele Ansätze und Wege gibt, die zum Ziel führen können.

Voraussetzungen

Das Leistungsfach Sport ist selbstverständlich nicht nur für LeistungssportlerInnen, Vereinssportler/-innen und angehende Sportstudent/-innen vorgesehen. Grundsätzlich können folgende Voraussetzungen genannt werden, die für eine Wahl erfüllt sein sollen:

  • Vielseitiges Interesse am Sport, Gesundheit und gute körperliche Belastungsfähigkeit
  • sportliches Leistungsvermögen
  • Bereitschaft zur Anstrengung und Kooperation
  • grundlegende Fähigkeiten in der Leichtathletik und in den Großen Sportspielen.

Im Rahmen der Einführungsphase erfolgt ein umfangreiches Beratungsverfahren, das den SchülerInnen eine Hilfe bei der Wahlentscheidung bietet. Die/ Der verantwortliche Sportlehrer/in berät die Sport-Leistungskurs-Interessenten auf der Grundlage folgender Kriterien:

  • Sportnote
  • Sportspielnote
  • Note Schriftliche Arbeit
  • Ausdauerleistung (z.B. Cooper-Test)
  • Ergebnisse aus sportmotorischen Testverfahren zur Sprungkraft, Wurfkraft, Beweglichkeit, Schnelligkeit und Koordination.

Organisationsrahmen

Der Sport-Leistungskurs-Unterricht wird als Tutorenkurs und als „Nicht-Tutorenkurs“ angeboten, wobei die Einwahl mit dem zweiten Leistungskursfach abgestimmt werden muss. Im ersten Fall ist eine gemeinsame Studienfahrt vorgesehen. Diese hat in jedem Falle eine thematische Anbindung an den Unterricht und die Teilnahme ist für alle Schüler verbindlich.

Grundsätzlich erfolgt der Leistungskurs-Unterricht themenorientiert an 5 Stunden pro Woche beim Leistungskurs-Lehrer, wobei Theorie und Praxis eng miteinander verzahnt sind. Theorie und Praxis aus allen Unterrichtsbereichen zählen im Verhältnis 1:1.

Praxisunterricht

Zu Beginn eines Leistungskurses werden per Abstimmung im Kurs zwei Schwerpunktsportarten aus dem Bereich der Großen Sportspiele festgelegt. Dabei stehen Fußball, Handball, Volleyball, Basketball und Badminton zur Wahl. Die zwei ausgewählten Spielsportarten werden im Verlauf der Qualifikationsphase vertiefend behandelt und eine dieser Sportarten wird dann individuell zur Abitur-Prüfungssportart gewählt.

Die Sportart Leichtathletik ist für alle Leistungskurs-SchülerInnen grundsätzlich verbindlich und wird ebenfalls in der Qualifikationsphase umfangreich thematisiert. Neben der gewählten Spielsportart bildet die Leichtathletik die zweite Abitur-Prüfungssportart. Im Rahmen der Abiturprüfung werden die SchülerInnen in einer selbst gewählten Lauf-, in einer Sprung- und in einer Wurfdisziplin geprüft. Darüber hinaus ist die Technikprüfung in einer weiteren Disziplin verpflichtend.

Kriterien für die Praxisbewertung

Bei der Bewertung der Unterrichtsleistung werden der Könnens-Stand, der Lernfortschritt und das Lernverhalten angemessen berücksichtigt. Der Lernfortschritt (im motorischen, kognitiven und sozialaffektiven Bereich) und das Lernverhalten werden auf Grund einer Dauerbeobachtung während des gesamten Kurses beurteilt.

Insgesamt werden die Übungsbereitschaft, die Beteiligung am Unterricht, die interaktiven Fähigkeiten, das Sozialverhalten und das eigenverantwortliche Handeln zur Beurteilung herangezogen. Entsprechend der Schwerpunktsetzungen im Unterricht werden das Fertigkeitsniveau (quantitativ und qualitativ) und das Fähigkeitsniveau durch folgende Verfahren überprüft:

  • Demonstration normierter Bewegungsabläufe
  • Demonstration gestalterischer Bewegungsabläufe
  • Informelle Testverfahren
  • Standardisierte Testverfahren
  • Spielüberprüfung.

Theorieunterricht

In den theoretischen Anteilen werden Fachliche Kenntnisse und Methodenkompetenz vermittelt und überprüft. In diesem Zusammenhang werden pro Halbjahr zwei Leistungskurs-Arbeiten geschrieben, die zu je 25% in die Bewertung der Theorie eingehen.

Die verbleibenden 50 % der Theorienote setzen sich wie folgt zusammen:

  • Aktive mündliche Beteiligung im Unterricht
  • selbständige Anfertigung von kleinen Hausarbeiten
  • Präsentationen oder Referaten (auch in Kleingruppen)
  • Analyse und Reflexion von Praxisstunden bzw. -versuchen, Literatur- bzw. Bildrecherche zur Veranschaulichung von Praxisproblemen
  • Organisation von Arbeitsstrategien (z. B. Gruppenarbeit)
  • Planung und Durchführung von Praxisteilen
  • Einsatz von Medien (z. B. Videokamera)
  • Ergebnissicherung durch regelmäßige schriftliche Nachbereitung des Unterrichts (z. B. Heft- bzw. Mappenführung, Trainingsdokumentation)
  • termingerechte Erledigung von verbindlichen Hausarbeiten (z. B. Erstellung von Trainingsplänen, Bewegungsanalysen).