Am 27. Januar 2020, genau 75 Jahre nach der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz, fand im Hermann-Schafft-Haus in Kassel der Holocaustgedenktag von Herderschule und Volkshochschule statt. In ihren Grußworten gingen der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Kassel, Herr Siebert, und der Schulleiter der Herderschule, Herr Alsenz, auf die Aktualität und die fortwährende Notwendigkeit des Gedenkens ein.

Im Zentrum der Veranstaltung stand die Familiengeschichte von NS-Tätern. Herr Ewald von der vhs referierte zunächst knapp über Heinrich Himmler und seine Funktionen im „Dritten Reich“. Dabei zeigte er Fotos aus verschiedenen Lebensphasen dieses Hauptverantwortlichen für den Holocaust. Die Großnichte Heinrich Himmlers, Katrin Himmler, war die Hauptrednerin der Veranstaltung. Sie hat die Geschichte ihrer Familie kritisch aufgearbeitet und konnte in ihrem Referat darüber berichten, wie sich die Brüder Himmler in der Weimarer Republik immer stärker radikalisierten und wie sie in der völkischen Bewegung aktiv waren. Auch Heinrichs Brüder Gebhardt und Ernst leisteten, wie Millionen andere Deutsche, ihren Beitrag zum Funktionieren des NS-Regimes – eine nach 1945 in den Familien verschwiegene Schuld und Verantwortung.

Die Gedenkveranstaltung, die sich an den 13. Jahrgang ebenso wie an die interessierte Öffentlichkeit richtete, wurde von einer Schülergruppe aus der 13. Jahrgangsstufe vorbereitet und moderiert. Im Anschluss an die Redebeiträge wurde in einer Diskussionsrunde Fragen vom Podium und aus dem Publikum beantwortet.